Bereits zu Beginn meiner tierärztlichen Laufbahn entwickelte ich großes Interesse für die manuelle Medizin, da mir bewusst wurde, dass die klassische Medizin zwar für die meisten gesundheitlichen Probleme unumgänglich ist, jedoch dennoch nicht immer alle Probleme nur durch sie gelöst werden können. Speziell die manuelle Medizin ist eine Behandlungsmöglichkeit, die oftmals bereits Probleme erkennt und löst, bevor sie überhaupt wahrgenommen werden. Sie dient also einerseits der Gesunderhaltung unserer Vierbeiner, andererseits ist sie mitunter sogar die einzige Möglichkeit, in gewissen Fällen überhaupt einen zufriedenstellenden Therapieerfolg bzw. eine Besserung der Lebensqualität und auch Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes, Hundes oder auch Ihrer Katze zu erzielen.

Für mich stellt die manuelle Medizin daher eine perfekte Ergänzung zu klassischen Behandlungsmethoden dar.

Ich habe bereits direkt nach Abschluss meines Studiums meine Grundausbildung zur Veterinärchiropraktikerin bei der European Academy of Veterinary Chiropractic (EAVC) in Sittensen (Deutschland) begonnen und war damit eine der ersten Absolventinnen in Europa.

Ich verfüge über ein Zertifikat der International Veterinary Chiropractic Association (IVCA) und bin außerdem von der Kommission der Österreichischen Tierärztekammer geprüfte Fachtierärztin für Chiropraktik.

Die IVCA ist ein Zusammenschluss zertifizierter, also geprüfter, international tätiger Veterinärchiropraktiker, welche auch zur regelmäßigen Weiterbildung verpflichtet sind. Für Sie als Tierbesitzer bietet die IVCA-Zertifizierung und auch die Zertifizierung als Fachtierarzt die nötige Sicherheit in der Auswahl eines Therapeuten, um seriös arbeitende Chiropraktiker von selbsternannten Laienbehandlern unterscheiden zu können.

Laufende Fortbildungen auf dem Gebiete der Manuellen Medizin (Osteopathie, Cranio-Sacral Therapie, Faszientechniken, Kinesiologie…) ergänzen mein Behandlungsrepertoire umfangreich und bieten so vielseitige Hilfe bei den Problemen Ihrer Vierbeiner.

Chiropraktik beim Pferd

Chiropraktik ist eine manuelle Behandlungsmethode zur Gesunderhaltung und zur Behandlung von Bewegungsstörungen und deren Folgen. Im Zentrum der Chiropraktik steht die gestörte Funktion der Wirbelsäule und die Auswirkungen dieser Störungen auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus. Die Chiropraktik ersetzt nicht die traditionelle Veterinärmedizin, bietet jedoch bei Funktionsstörungen von Wirbelsäule und inneren Organen sowie bei vielen akuten und chronischen Schmerzzuständen mechanischen Ursprungs eine sinnvolle Erweiterung der schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten.

Was ist eine Blockade?

Chiropraktiker verstehen unter einer Blockade die funktionelle Fehlstellung eines Wirbels bzw. die Blockade seiner Gelenke. Das heißt der normale Bewegungsspielraum des Wirbels bzw. der jeweiligen Motion Unit eingeschränkt. Liegen Blockaden vor, verliert die Wirbelsäule ihre Mobilität. Steifheit, Muskelverspannungen, Schmerzen und eine Beeinträchtigung der Leistungsbereitschaft können die Folge sein. Ist die Beweglichkeit zwischen zwei Wirbeln reduziert, kann dies auch Auswirkungen auf die Nervenstränge haben, die zwischen diesen beiden Wirbeln aus dem Rückenmark austreten. Ist ein Nerv in seiner Funktion gestört, wird der Informationsfluss zwischen Gehirn, Muskulatur und allen anderen Organen behindert, und es kommt zu mangelhafter Bewegungskoordination oder zu Fehlfunktionen der Organe.

Bei Blockaden versucht das Pferd, die fehlende Beweglichkeit der Wirbelsäule zu kompensieren und evtl. auftretenden Schmerzen auszuweichen, indem es seine Bewegungen und die Körperhaltung verändert und dadurch andere Teile der Wirbelsäule oder die Gliedmaßen vermehrt belastet. Sekundär können so weitere Blockaden und eine Verschlimmerung des Zustandes hervorgerufen werden. Blockaden können durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden und sich in verschiedensten Symptomen äußern

Beispiele: reduzierte Leistungsfähigkeit, Haltungsanomalien, Sattelzwang, Widersetzlichkeit unter dem Reiter, Hochreißen des Kopfes, Wegdrücken des Rückens, Schweifschlagen, Anlegen der Ohren, Ungehorsam beim Springen, Schwierigkeiten in der Versammlung und in den Seitengängen, Schwierigkeiten beim fliegenden Galoppwechsel, Kreuzgalopp, Verhaltensänderungen, Berührungsempfindlichkeit, Taktfehler, Unreinheit der Gänge, Steifheit, Muskelatrophie, verkürzte Tritte, Probleme beim Stellen durchs Genick, unspezifische Lahmheiten, verminderte Anlehnung, verminderte Losgelassenheit, ungewöhnlicher Juckreiz, asymetrisches Schwitzen, verminderte oder vermehrte Schweißbildung, Headshaken, wiederkehrende unspezifische Koliken...

Die chiropraktische Behandlung

Liegt eine Blockade eines Gelenkes vor, wird die funktionelle Fehlstellung der Wirbel bzw. des Gelenks korrigiert und somit deren uneingeschränkte Beweglichkeit wiederhergestellt. Die Korrektur erfolgt durch einen sehr schnellen, kurzen Impuls, der mit den Händen oder Fingern direkt am entsprechenden Wirbel resp. Knochenpunkt ausgeführt wird.

Die chiropraktische Manipulation ist sehr spezifisch und wird nur gezielt und behutsam an solchen Wirbeln und Gelenken ausgeführt, die nach vorangegangener ausführlicher Untersuchung als blockiert diagnostiziert wurden. Bei einer chiropraktischen Behandlung werden – im Gegensatz zu nicht spezifisch ausgebildeten und daher unter Umständen gefährlichen Disziplinen – weder Bänder überdehnt noch anatomische Grenzen überschritten. Die Chiropraktik behandelt nicht die Symptome sondern die Ursache von gesundheitlichen Problemen. Sie kann bei jüngeren sowie älteren Patienten zur Gesunderhaltung und Steigerung der Lebensqualität und des Leistungspotentials eingesetzt werden und neben Rückenerkrankungen z.B. auch bei chronischen Gliedmaßenerkrankungen wie Spat, Hufrollenerkrankung, Sehnenproblemen und Arthrosen als begleitende Therapie die Heilung unterstützen und sekundär auftretende Rückenprobleme verhindern. Bei den meisten Pferden zeigt sich nach ein bis vier Behandlungen eine sichtbare Besserung. Chronische Beschwerden erfordern meist mehrfache Behandlungen, während akute Probleme häufig schneller auf die Therapie ansprechen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Pferd von einer chiropraktischen Behandlung profitieren könnte oder Sie Fragen zu diesem Thema haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Linktipp: Chiropraktik Folder